Schockdiagnose: Diabetes!

Es ist inzwischen ziemlich genau ein Jahr her, dass ich mir bei meinem Arzt Termine für eine Sporttauglichkeitsbescheinigung gemacht hatte, die ich für die Teilnahme beim Sporttest für den Ninja Warrior Germany benötigte.
 

Es wurde Blut abgenommen, Blutdruck gemessen sowie ein paar weitere Tests gemacht. Letztendlich dachte ich sowie so, dass es mal wieder Zeit für ein Rundum-Check wäre.

 

Ein paar Tage später sollte ich dann zum Gespräch vorbeikommen und mein Attest abholen. Gut gelaunt und ohne im Geringsten zu ahnen was mich erwartet, ging ich zu dem Termin.

 

"Herzlichen Glückwunsch, Sie haben Diabetes. Typ 2." Die Diagnose traf mich wie ein Hammer. Ich hatte mit viel gerechnet, aber damit definitiv nicht. Trotz reichlich Widerwillen, verließ ich die Arztpraxis mit der entsprechenden Bescheinigung, aber ich war ziemlich deprimiert. Dabei fühlte ich mich doch gesund und war definitiv fitter als noch vor 10 Jahren. In den letzten Jahren habe ich doch so viele Laster auf der Strecke gelassen und ernährte mich doch weitestgehend gesund und ausgewogen. Mit dem Rauchen hatten wir aufgehört. Die Softdrinks und Alkohol sind aus unserem Haus so gut wie verbannt.

In diesem Moment hatte ich keine Ahnung welche Auswirkungen die Diagnose auf mein Leben haben wird. Muss ich Insulin spritzen? Kann ich weiterhin Sport treiben? Kann ich morgen überhaupt nach Köln zum Sporttest?  

 

Was ist überhaupt Diabetes?

Diabetes mellitus (honigsüßer Durchfluss) ist eine Gruppe von Stoffwechselerkrankungen, bei der die insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse nicht genug oder gar kein Insulin mehr produzieren. Dadurch entfällt die Glukose-Aufnahme in den Körperzellen und die Hemmung der Glukose-Neubildung in der Leber. Diabetes wird hauptsächlich in zwei Typen unterschieden, aber es gibt auch noch einige andere Formen. 

Bei Diabetes Typ 1 kann der Körper kaum oder kein eigenes Insulin mehr produzieren und der fehlende Stoff muss bis ans Lebensende künstlich zu sich genommen werden. Dieser Typ gilt im Moment als unheilbar. 

 

Bei Diabetes Typ 2 produziert der Körper noch Insulin, allerdings wirkt dieser nicht mehr richtig an den Zellen, was der Körper durch erhöhte Insulinbildung in der Bauchspeicheldrüse auszugleichen versucht. Mit den Jahren kann die hohe Insulinproduktion nicht mehr aufrecht erhalten werden und es kommt zu einem Mangel an Insulin. 

 

Durch den hohen Blutzuckerspiegel begünstigt Diabetes eine Reihe von Folgeerkrankungen wie z.B. Schädigungen der Blutgefäße und Nerven, schlecht heilende Wunden an Füßen und Unterschenkeln, Augen- und Nierenschäden sowie Fettstoffwechselstörungen. Aus diesem Grund sollten sich Diabetiker in Behandlung bei einem guten Diabetologen befinden und die regelmäßigen Kontrollen auf sich nehmen.

Je nach Diabetes Typ und schwere der Erkrankung gibt es dann eine individuelle Behandlung/Therapie für den Erkrankten.  

 

Als Ursache für Diabetes gibt es unzählige Faktoren und Möglichkeiten. Neben Alter, Viruserkrankungen Übergewicht und ungesunde Lebensweise gibt es aber auch erbliche Ursachen für die Erkrankung.

 

In Deutschland gibt es ca. 5 Mio. bekannte (davon ca. 300.000 Typ 1) und geschätzte 1,3 Mio. nicht diagnostizierte Diabetiker. 

Fuck! Yes I can!

Nach dem ersten Schock und anfänglicher Skepsis, kam ich natürlich zu der Erkenntnis, dass ich nach wie vor selbst entscheiden kann, wozu ich in der Lage bin. Natürlich konnte ich am nächstem Tag nach Köln fahren und morgens den Sporttest für den Ninja Warrior Germany (zum Bericht) mitmachen und abends zum Asics fuzeX StuntRun vom RunnersPoint Run Club (zum Bericht). Ich war fit und mir ging es gut und ließ mich von dieser Diagnose weder entmutigen noch einschüchtern. Der Tag in Köln war absolute klasse, ich hatte so viel Spass und wäre jeder Zeit wieder dabei.  

 

In der Zwischenzeit habe ich mich näher mit der Krankheit Diabetes beschäftigt und mich in die Hände einer guten Diabetologin begeben. In Gesprächen und bei Schulungen habe gelernt, dass ich mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung, viel Sport und ein paar Kilo weniger, eventuell den Diabetes Typ 2 sogar komplett besiegen kann. Natürlich gerät man damit auch in die Mühlen der Krankenkassen und muss regelmäßig zum Diabetologen, zum Augenarzt und zur Fusspflege, um Folgeschäden frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen. Sport und Diabetes schließen sich glücklicher Weise auch nicht aus. Es gibt sogar einige Hochleistungssportler mit Diabetes wie z.B. der Gewichtheber Matthias Steiner, Eishockeyspielerin Claudia Grundmann oder Hockeyspieler Carsten Fischer, die ihre größten Erfolge erst nach der Diagnose feierten. Auch andere Weltstars wie Tom Hanks, Liz Taylor, Muhammad Ali und Halle Berry, die sich übrigens ehrenamtlich in diesem Bereich engagiert, sind bzw. waren an Diabetes erkrankt.   

 

Diabetes im Alltag und beim Sport?

Im Alltag hat die Krankheit eigentlich kaum Auswirkungen auf mein Leben. Wie gesagt, versuche ich mich weitestgehend gesund und ausgewogen mit 3 Mahlzeiten (Frühstück, Mittag, Abendbrot) am Tag zu ernähren, um die Blutzuckerwerte im Griff zu behalten. Wobei ich mir hin und wieder auch mal ein Stück Schokolade oder dergleichen gönne. Snacks zwischendurch versuche ich zu vermeiden. Den generellen Zuckerkonsum habe ich ebenfalls dezimiert und festgestellt, dass Kaffee auch sehr gut ohne Zucker schmeckt. Beim Einkaufen achte ich auch darauf, dass ich Lebensmittel mit möglichst geringem Zuckeranteil einkaufe. Ich messe regelmäßig meine Blutzuckerwerte, um zu prüfen, wie sich diese entwickeln und halte die Ergebnisse in einer App fest (MySugr, falls es jemanden interessiert). Die App nutze ich auch als Gewichts- und Ernährungstagebuch und meine (sportlichen) Aktivitäten tracke ich eh bereits seit einigen Jahren. So kann ich sehen, welche Auswirkungen Ernährung und Bewegung auf die Werte haben und kann ggf. gegensteuern. 

Auch beim Sport mache ich keinen Unterschied. Nur absolviere ich keine Sporteinheiten mehr auf nüchternen Magen und nehme ca. eine Stunde vor dem Training oder der Veranstaltung noch eine Kleinigkeit (Banane, Riegel, etc.) zu mir. 

Fazit

Anfängliche Ängste und Sorgen über Einschränkungen des Lebensstils und geringere Leistungsfähigkeit waren also glücklicherweise unbegründet. Vielmehr bin ich motiviert, meine Werte konstant zu halten oder sogar zu verbessern. Alles was man dafür braucht ist ein bisschen Organisation, eine bewusste Einstellung und etwas Disziplin. Lass Dir also von niemanden einreden, dass Du etwas nicht kannst.

Wenn Du etwas wirklich willst, dann kannst Du es auch erreichen! 

 

Links

hier findet Ihr noch ein paar interessante und hilfreiche Links zum Thema Diabetes:

 

Deutsche Diabetes-Hilfe

 

Deutsche Diabetes Gesellschaft

 

Apotheken Umschau

 

Eat Smarter - Ernährung bei Diabetes

 

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Autor: Floh


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